Frage #Ihmezentrum

Graffito an einer Betonwand im Ihmezentrum: 'Frage'

Fragen stellen sich so viele am Ihmezentrum. Zum Beispiel die Frage, was aus der Ruine werden soll. Anfang Mai wurde ein großes Transparent „aus Liebe zum Quartier“ aufgehängt, mit nationaler Städtebauförderung und tollen Visionen einer ausgebauten Durchtunnelung zur Blumenauer Straße. Das ist jetzt 149 Tage her. Und das aufgehängte Transparent ist die einzige sichtbare Bautätigkeit an der Ruine. Dann wurde Mitte Juli ein Gerüst an die Fassade zur Blumenauer Straße angebracht. Das steht jetzt schon seit über vierzig Tagen an der Fassade zur Blumenauer Straße und kostet sicherlich keinerlei Mietkosten, die mit dem Geld anderer Menschen bezahlt werden. Man könnte glauben, dass dort vielleicht jemand arbeiten könnte, aber das ist zurzeit nur für spezielle Bauarbeiter möglich. Es können dort nur Arbeiter arbeiten, die nicht kacken müssen. Denn so leichthändig das Geld für die Gerüstmiete zum Betonloch herausgeschmissen wird, so wenig wurde daran gedacht, auch ein paar Dixiklos zu mieten, damit die Malocher auch ihren Köttelkasten haben. Natürlich fehlt es nicht an Propaganda mit leuchtendgrünen Visionen verkoster Werber, die so in die Finsternis hineinleuchten, dass nicht einmal Laternen vonnöten sind. Diese leidige gebieterische Wirklichkeit sieht unterdessen aus, als wäre sie aus einer trüben Dystopie enthüpft. Und überall stehen Erinnerungen an bessere Tage des burgartigen Menschenschließfaches und rosten vor sich hin.

Zu schade, dass zurzeit so viele Wohnungen in Hannover fehlen, dass man es nicht einfach wegsprengen kann, das höllenhässliche Ihmezentrum. Aber diese kleine Einschränkung der möglichen Optionen ist noch lange kein Grund, die Intelligenz der Bewohner, Passanten und Mitmenschen in Linden so sehr zu verachten, wie Intown es in diesem untätigen Jahr durchgezogen hat.

Ich habe jedenfalls eine Menge an sich sehr friedliebender Menschen erlebt, die sehr unfriedliche Wörter gesagt haben. Da helfen auch keine Propagandalügen wie aus den schlimmsten Zeiten der Aktuellen Kamera, die mit lauten Lautsprechern auf wehrlose Ohren losgelassen werden:

YouTube-Direktpropaganda

Stirb, Intown, stirb! Verrecke, Spekulant, verrecke!

Der neue Große Garten in Hannover

An der Ruine des Ihmezentrums in Hannover-Linden aufgehängte Propaganda mit Visionen eines völlig begrünten Ihmezentrums.

Am besten an dieser Vision eines PR-Heinis, der mit seinen Visionen der umgestalteten Ihmezentrums-Ruine besser ganz schnell zum Notarzt gehen sollte, finde ich ja noch den Weg mitten durch das geplante größte Hundeklo in Hannover-Linden: Er nötigt Fußgängern Umwege auf, die sich Fußgänger nicht aufnötigen lassen werden, so dass schon nach kurzer Zeit ein erfreulich geradliniger Trampelpfad durch das Gras vom Wege umschlängelt werden wird. Bonus: Die zu ausgehängter Propaganda gewordene Idee strahlt so sehr in die geistige Umnachtung des Zeichners hinein, dass es im Inneren des Ihmezentrums wohl niemals mehr dunkel werden wird. Denn so etwas bei Dunkelheit Nützliches wie Laternen am Wege ist offenbar nicht vorgesehen. Das ist doch prima!

Abriss: jetzt. Alternativen: keine. Intown ist Carlyle 2.0.

Rohre im Ihmezentrum

Hässliches Foto von Rohren im Ihmezentrum

Gestern fotografiert in der Ruine des Ihmezentrums in Hannover-Linden. Von den breit in PResseerklärungen angekündigten Arbeiten zur Fassadenrenovierung, für die jetzt ja endlich das Geld da sein soll, ist nicht die Spur einer Vorbereitung zu bemerken. Nichts. Es dürfte sich also wie üblich um nichts als Lüge, Lüge und Lüge handeln, während das dumme Geld in Taschen schlauer Gangster gesteckt wird.

Am Wochenende konnte man übrigens einmal sehen, was passiert, wenn auf einer Baustelle auch gearbeitet wird. Da war die Wunstorfer Straße teilweise gesperrt, weil die Gleise der Straßenbahn erneuert werden sollten. Im Vorübergehen war ich erschrocken über den in Hannover völlig ungewohnten Anblick einer Baustelle, auf der viele Menschen wirklich etwas bauen und dazu planvoll und zielgerichtet vorgehen. Ich glaubte schon, das könne keiner mehr in Hannover, dieser lustigen Expo- und Messe-Stadt, in der der Bau eines Hochbahnsteiges zwanzig fucking Monate dauert — ein Zeitraum, in dem man zwar eine abgesperrte Baustelle, Verkehrsbehinderungen und eine vorsätzlich mörderische Verkehrsführung für Radfahrer sieht, aber dazu kaum jemals auf der Baustelle arbeitende Menschen. Kein Wunder, dass es dann so lange dauert. Ich sage dazu immer, dass sie mal wieder eine Baustelle bauen, denn diese Redeweise trifft die Wirklichkeit noch am besten. Aber die Baustelle in der Wunstorfer Straße war tatsächlich übers Wochenende erledigt. Eine Klitsche wie TransTec, dieser langjährige und bewährte Korruptionspartner der üstra, kann offenbar auch anders als am Steintor.

Aber nein, so ein zügiges Vorankommen werden wir beim Ihmezentrum nicht sehen. Nicht einmal für die Fassade, die ja *trommelwirbel-posauntröt!* Einzelhandel in die grausam graue Ruine ziehen soll — was für Läden das auch immer sein sollen, die dort an der Blumenauer Durchgangsstraße beherzt in die Insolvenz hüpfen wollen. Da wird, wenn überhaupt, dann eine Baustelle gebaut. Das ist das Prinzip Hannover. Der Bau von Baustellen. Abwärts nach tief. BER in provinzieller Ausgabe. Ich bin gespannt, wann ich das Gerüst an der Fassade sehe. Vermutlich wird Ende Oktober damit begonnen, damit das schlechte Wetter gleich am Anfang für Unterbrechungen sorgt. Kann doch keiner ahnen, dass es im November regnerisch und im Winter kalt wird. So ein Pech aber auch! Leider muss jetzt auch noch Geld nachgeschossen werden, komm, Stadt Hannover, komm, Land Niederschlagsen, komm, Eigentümergemeinschaft des Ihmezentrums… 😦

Gruß auch an die Heuschrecken von Intown und an die Eigentümergemeinschaft des Ihmezentrums, die nach massiven PR-Lügen dafür bezahlter, professioneller PR-Lügner Geld für diese Scheiße gelegt hat. Intelligenz bemerkt man übrigens auch daran, dass jemand aus Erfahrung lernen kann. Und Hoffnung ist ein noch schlechterer Ratgeber als Angst.

Endlich reduziert! Vasen für die Freunde des Ihmezentrums!

Produktverpackung -- LIVING ART -- DEKORATION IM BETON-LOOK -- VASE

Wer das Ihmezentrum, den verrottenden Haufen unmenschlicher Architektur aus Hannover-Linden, nicht kennt, schaue sich einfach ein paar Bilder an, die erst den ästethischen Begriff der Siebziger Jahre und dann den Zerfall einfangen. Gegenwärtiger Landverweser dort ist „Intown“, eine halbseidene Klitsche, die auch andernorts zeigt, was sie draufhat.