Diese eigentümliche Idee aus den frühen Siebziger Jahren, ein Wandflipper, den der Aufsteller oder Gastwirt platzsparend an einem normalen Aufhängekreuz für Geldspielautomaten aufhängen konnte, hat sich nicht durchgesetzt. Wer flippern wollte, spielte doch lieber an den großen Geräten mit der schrägen Ebene. Was in den an Aufsteller gerichteten Reklametexten der Melchers Automatenbau KG als „ein Flipper-Erlebnis auf kleinstem Raum“ angepriesen wurde, brachte offenbar ein viel zu kleines Flippererlebnis, so dass das Gewebe des feuchten Traums vom „großen Geldbringer für wenig Geld“ (ebenfalls eine Zusicherung aus der Reklame) schnell von der Wirklichkeit zerrissen wurde. Das mag auch an einem Spielgeschehen liegen, das nicht so prickelnd war — auf YouTube gibt ein Sammler einen guten Eindruck von der Fünfzig-Pfennig-Vernichtung an der Einzelspielerversion. Die in der Reklame abgebildete Vierspielerversion war offenbar so eine Totgeburt, dass sie nicht einmal Spuren in der IPDB hinterlassen hat. Aber dafür gibt es dort ein paar bessere Fotos der „geschmackvollen“ Gestaltung in Stil und Farben der gruseligen Siebziger, bei denen ich mich bis heute frage, wie ich dieses völlig geist- und geschmacklose Jahrzehnt eigentlich ohne bleibenden Schaden überlebt habe. Der Mitbewerb an richtigen Flippern aus dieser Zeit war übrigens Jack in the Box von Gottlieb, Fun Fest und Jubilee von Williams sowie Space Time und Monte Carlo von Bally, allesamt (wenn man vielleicht mal vom ungewöhnlich öden „Jubilee“ absieht) recht gute Flipper im Stil der Siebziger Jahre, die von Spielern und Spielwilligen umlagert waren, wenn sie irgendwo standen. Den Wirt hats meistens gefreut, ein Spiel fünfzig Pfennig, drei Spiele eine Mark und sieben Spiele für zwei Mark. Und noch ein Bier!
Die Reklame, die mir vorliegt, stammt aus dem Jahr 1973, der Sammler spricht aber vom Jahr 1971. Wenn das stimmt, wurden 1973 vermutlich nur noch die Restbestände verramscht. Jenseits von teuren Kinderbelustigungsständen auf kleineren Jahrmärkten wurde dieses Gerät so gut wie gar nicht aufgestellt, und wenn es mal aufgestellt wurde, stand es nicht lange. Da half auch alle Reklame nichts, und die damals unter großer Mithilfe der Quatschjournalisten gerade modern werdende (und inzwischen unter dem denglischen Wort von der affirmation nahezu unverändert wiederkehrende) Selbstverblendung und Selbstverblödung in Form der schon damals weit in die christliche Religion hineinstrahlenden, dümmlichen Magie des positiven Denkens ließ die Kasse auch nicht so voll werden, dass man davon den Strom für den Kasten bezahlen konnte. Und der Strom war damals ziemlich billig…