Geschichtlicher Beobachter

Auschnitt aus dem Völkischen Beobachter vom 24. Juni 1941, Seite 2: Europa in einiger Front gegen Moskaus -- Die Länder des Kontinents anerkennen Deutschlands historischen Auftrag -- Eigener Bericht des Völkischen Beobachters -- vb. Wien 23. Juni -- Die ganze Welt steht unter dem tiefen Eindruck der nunmehr zur Durchführung kommenden restlosen Klärung im europäischen Osten. Kaum einige Wochen ist es her, daß das deutsche Schwert für die Klärung im Südosten gezogen werden mußte, und der glänzende Waffenerfolg, der hier die Grundlage für die Neuordnung gschaffen hat, ist noch in aller Erinnerung lebendig. Nun aber hat die deutsche Wehrmacht eine Mission zu erfüllen, die wahrhaft europäisch genannt zu werden verdient. Daß dies in allen europäischen Ländern auch so empfunden wird, zeigt das Echo, das die Meldung vom Entschluß des Führers auf dem ganzen Kontinent ausgelöst hat.

Für die vielen Menschen, die keine 𝕱𝖗𝖆𝖐𝖙𝖚𝖗 mehr lesen können oder die nicht bemerkt haben, dass man das Bild anklicken kann, um eine größere und besser lesbare Version zu erhalten, hier eine Transkription des Teasers… oh, das hieß damals, am 24. Juni 1941, ja noch „Anrisstext“:

Die ganze Welt steht unter dem tiefen Eindruck der nunmehr zur Durchführung kommenden restlosen Klärung im europäischen Osten. Kaum einige Wochen ist es her, daß das deutsche Schwert für die Klärung im Südosten gezogen werden mußte, und der glänzende Waffenerfolg, der hier die Grundlage für die Neuordnung gschaffen hat, ist noch in aller Erinnerung lebendig. Nun aber hat die deutsche Wehrmacht eine Mission zu erfüllen, die wahrhaft europäisch genannt zu werden verdient. Daß dies in allen europäischen Ländern auch so empfunden wird, zeigt das Echo, das die Meldung vom Entschluß des Führers auf dem ganzen Kontinent ausgelöst hat.

Dass die Schriftart für Überschriften so modern und von der bunten Bildzeitung her vertraut wirkt, liegt vor allem daran, dass der „moderne“ Journalismus gar nicht so modern ist.

Die Gedanken sind Brei

Beim Spaziergang während der Pandemie zu überlieferter volkstümlicher Melodie zu singen

Die Gedanken sind Brei
Wer will sie durchwaten,
Sie fließen vorbei
Aus Denkapparaten.
Kein Staat kann sie ändern
Mit all seinen Sendern,
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind Brei.

Ich denk, was ich will
Und was ich für gut halt,
Bleib dabei nicht still
Damits herausschallt.
Gibt kein Limitieren,
Und auch kein Zensieren,
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind Brei.

Und sperrt man mich ein
In der Gummizelle,
Dann ist das noch kein
Grund, dass ichs abstelle;
Denn meine Gedanken
Sind ganz ohne Schranken
Jeden Tag Meuterei:
Die Gedanken sind Brei.