Die Achtziger Jahre mit ihrer stumpf wummernden Enthirnung und ihrem dämlichen Hang zur Vulgäresoterik eben… eine fürchterliche Zeit! Die Menschen hörten damit auf, zu essen, was ihnen schmeckt und begannen, sich zu ernähren, bevorzugt, indem sie auf Tabellen mit Zahlen schauten, um ihnen zu entnehmen, was sie essen sollten. Vitamine gabs beim Apotheker, auch wenn niemand daran Mangel hatte, denn der Verkauf lohnte und lohnt sich. Vom Irresein der Achtziger Jahre — angetrieben durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, verbreitet durch Plakate und Zeitschriften und unterstützt von dumpfesten Aberglauben und Zivilisationsangst mit Vergiftungskomplexen sowie Vermarktung leicht konsumierbarer Flüchte und Tröste in allerlei Produkten — bis zur jetzigen, alles erstickenden Zwangsneurose der Gesamtgesellschaft, die das Leben, Sprechen und Denken in den Zehner Jahren gründlicher und tiefgehender erwürgt, als es jeder repressive Staat in Deutschland bislang zustandebrachte, ist es ein geradezu logischer Trampelpfad im Gestrüpp der Psyche. Der wahrsagende Taschenrechner in den Achtziger Jahren erscheint auf diesem Weg eben so logisch wie der von Amazon zum Hinstellen angebotene „Lautsprecher“ der Zehner Jahre, welcher in Wirklichkeit ein stets lauschendes Mikrofon ist, ein feuchter Traum von Erich Mielke, der euch doch alle liebt. Am Ende steht die Idiocracy und das Mittelalter 2.0, und schaut man nur ein bisschen genauer hin, sind diese beiden hirnermordenden Brüder schon überall zu finden. Wohl dem. Der im Schiffbruch der Zivilisation seinen Verstand mitretten konnte.
Archiv für den Tag 23. Januar 2018
Realistischer geht’s nicht mehr!
Wer wissen will, was es mit dem versprochenen Realismus und dem Monte-Carlo-Sound auf sich hat: Es gibt tatsächlich jemanden, der so ein Gerät restauriert hat (und leider nicht weiß, wieherum man sein Handy halten muss, um ein ansprechendes Videoformat zu bekommen). Das Gerät war übrigens wohl nicht so erfolgreich…