Archiv für den Monat Oktober 2017
Gerätezulassungen
Das Bergmann-Gerät hieß natürlich in Wirklichkeit Max und Moritz…
…und irgend jemandem zwischen Bundesinnenministerium und Druckerei hätte das eigentlich auffallen müssen.
Interessant ist aber, wie sich die Namensgebung von Geldspielautomaten innerhalb meiner kurzen Lebenszeit verändert hat. Niemand käme heute auf die Idee, ein solches Gerät „Max und Moritz“ zu nennen.
Fensterpflaster
Vierzig Kilobyte…
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Vierzig Kilobyte. Sechzehn Farben, die nur mit Einschränkungen verwendbar sind. 320×200 Pixel Grafikauflösung. Man kann da trotzdem ein Spiel mit beachtlicher Komplexität hineindrücken… natürlich im „schönen“ 6502-Assembler gecodet, drei Acht-Bit-Register nebst zwei Handvoll Adressierungsarten sind genug. Und weil der Speicherplatz so überreichlich vorhanden ist, kann man auch noch ein bisschen Sprachsynthese machen. Der Schrei, wenn die Spielfigur abstürzt — im Video zu Anfang einmal zu hören, der Spieler spielt dann allerdings fehlerfrei — ist unglaublich gut gelungen. Und wer die Grafik nicht so pralle findet, achte bitte einmal auf die Animation des Spielersprites und überlege sich, in welchem Spiel aus den Achtzigern ein Bewegungsablauf so gut aussah.
Wer es nicht mitbekommen hat: Es gibt keine Möglichkeit, den Spielstand zu speichern. Man muss das Spiel komplett durchspielen (und hat dafür maximal sechs Stunden Zeit, die sich verringert, wenn man stirbt, das Modem benutzt oder dergleichen). Deshalb ist es als relativ kurzes Spiel konzipiert — aber dafür sind die Räume mit den Robotern und Gegenständen zufällig angeordnet, so dass man sich keine allgemeine Strategie zurechtlegen kann. Natürlich ist jedes generierte Spiel lösbar, aber manchmal ist es deutlich schwieriger als im Video, wenn man erst in späteren Räumen Passwörter zum Deaktivieren der Roboter findet, aber vorher durch ein paar üble Räume hindurchmuss, die sich nicht völlig abarbeiten lassen. Übrigens: Das Lochkartenpuzzle (im Video erst am Ende angegangen und gleich vollständig gelöst, zum Glück im Zeitraffer) wird ebenfalls zufällig generiert, die Lochkarten sehen jedesmal anders aus. Allerdings werden hier immer die gleichen Schablonen überlagert, so dass man sich an die Formen ein wenig gewöhnen kann.
Heute tragen die Menschen Wischofone in der Tasche, auf denen sie Spiele oft geringerer Komplexität (aber mit besserer Grafik) spielen, und in einigen Fällen passt das Piktogramm des Spieles kaum in vierzig Kilobyte. Interessante Spielideen gibt es trotz hervorragender Technik leider nicht mehr.